Stacey Matrix

Menschliches Handeln wird gemeinhin als zielgerichtet betrachtet. Ziele können dabei bewußt und rational sein, sind dieses im Regelfall aber nicht.

Um trotzdem gesellschaftlich vereinbarte Ziele gemeinsam zu erreichen, entwickeln Menschen Strukturen wie Visionen, Methoden, Prozesse aber auch Rollen und Organisationen.

Mit Hilfe dieser Strukturen erfolgt das Handeln von Gemeinschaften zielgerichtet, wobei nur in seltenen Fällen sowohl das Ziel, als auch der Weg zum Ziel genau bekannt sind. –> ein einfaches Beispiel:

  • Ziel: Wir wollen ein Abendessen zubereiten
  • Was genau ? -> Brot, ein Nudelgericht, wenn ja welches…
  • Wie genau? -> Vorräte verwenden, einkaufen, jagen….

Um den Kontext zu beschreiben hat Prof. Stacey die offenen Unsicherheiten in einem Diagramm auf zwei Achsen aufgetragen und beschreibt damit unsere Wahrnehmung der jeweiligen Situationen. Dabei sind die Übergänge fliessend. Menschen versuchen sich überwiegend sich im sicheren und vertrauten Bereich aufzuhalten. Die außerhalb gegebenen Unsicherheiten lösen Unbehagen und evtl. Ängste aus. Hieraus ergibt sich das Bestreben durch Handeln wieder das Gefühl zu erlangen den vertrauten Bereich erreicht zu haben.

Sicher und Vertraut

Unsere Gesellschaften waren über lange Zeiträume im Bereich „Vertraut und Sicher“ zu Hause.

Die gesellschaftlich zu leistende Arbeit war arbeitsteilig auf verschiedene Gruppen verteilt, die genaue Aufgaben zu erfüllen hatten (Müller, Schreiner, Maurer, Lehrer, Richter…) und die genau wußten, welche Normen galten, wie sie diese Arbeiten zu leisten hatten und die dieses Wissen von Generattion zu Generation weiter gaben. Aufkommende Veränderungen und sich verändernde Anforderungen erfolgten langsam.

Kompliziert

Kamen neue Anforderungen bzgl. des „Was“ oder des „Wie“auf so fanden sich die Gruppen temporär in einem der als kompliziert empfundenen Bereiche wieder und versuchten mittels neuer Methoden und Strukturen zurück in den „vertrauten“ Bereich zu gelangen. Hierzu standen und stehen den Gruppen abstrakte, aber anwendbare Problemlösungsmethoden zur Verfügung („Try and Error“, Kommunikatiosmethoden wie Workshops…..).

Komplex

Extremere, insbesondere eruptive Veränderungen des „Was“ oder  des „Wie“, insbesondere dann wenn diese zeitgleich auftreten (was der Regelfall ist) , führen in den als komplex empfundenen Bereich. In diesem Bereich versagen die klassichen Problemlösungsmethoden, da die Wechselwirkungen der durch korrigierende Impulse ausgekösten Veränderungen das gewünschte Ergebnis oft verfehlen lassen oder die Lösung eines Teilproblems zur Verstärkung und Generierung anderer Probleme führt.

Chaotisch

Wissen wir nahezu überhaupt nicht mehr wissen, wie wir etwas machen sollen und und eigentlich auch nicht was, dann befinden wir uns in einer chaotischen Situation, in der zielgerichtetes Handeln schwierig ist und individuelle Interessen im Regelfall dominieren.

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