Die Realität deutscher Unternehmen hat sich während und durch Corona stark verändert. Neben der Notwendigkeit neuer Formen der Kommunikation und der Führung hat sich in den zwei Jahren Corona auch die weltpolitische Situation und damit die Performance und die Qualität der weltweiten Warenströme verändert.
Die neue Realität
Für viele Unternehmen wurden die Veränderungen zu einer Belastung. Einige nahmen den Impuls auf und entwickelten neuen Lösungen und Ideen. Andere Unternehmen versuchen zunächst zu überleben und glauben sich diesen Veränderungen verweigern zu können. Sie hoffen auf einen „Status Quo Ante“.Mögliche Ansätze unter anderen
Unsere Unternehmen haben verschiedene Mittel in der Hand, um sich diesen neuen Realitäten anzupassen. Alle Ansätze münden in Veränderungen der Geschäftsmodelle. Ein wesentliches Mittel diese Veränderungen zu forcieren ist der Einsatz von Möglichkeiten der Digitalisierung. Im ersten Moment denken wir bei diesem Begriff an Technologie. Dementsprechend galten moderne Technologieunternehmen aus der Telekomunikations- und IT-Branche als Gewinner der Digitalisierung. Jedoch zeigten gerade diese, dass sie, wenn sie in ihrem vermeintlich erfolgreichen Geschäftsmodell verharren, von den Veränderungen genauso betroffen sind wie Unternehmen traditioneller Branchen. Dies haben uns Firmen wie z.B.: IBM, Nokia, Motorola oder die Siemens Telefonsparte nachgewiesen, die zwar innovative Hightech Produkte anboten, jedoch keine neuen Geschäftsmodelle parallel entwickelt haben. Auch haben viele Unternehmen viel Geld in ihre Internetpräsenz investiert, nur um im Netz dabei und „hip“ zu sein. Aber nur im Netz dabei zu sein reicht nicht. Zumal das Netz nur einen Aspekt, wenn auch einen wesentlichen, einer digitalen Transformation darstellt. Es geht darum mit Hilfe neuer Geschäftsmodelle dem Kunden einen zumindest subjektiv höheren Nutzen anzubieten und mit Hilfe der digitalen Möglichkeiten neue oder veränderte Wertschöpfungen zu erreichen.Umsetzung
Um mit Digitalisierung einen umfassenden und langfristigen Nutzen zu generieren, ist eine digitale Strategie, die konsequente Umsetzung derselben sowie deren kontinuierliche Überprüfung und Anpassung anhand aktueller Entwicklungen erforderlich. Die richtige Strategie ist für den Erfolg jedes Unternehmens eine Grundvoraussetzung. Neben kleineren internen Optimierungen gehören immer auch Veränderungen im Bereich des Kundenmanagements und idealerweise der Lieferanten dazu. Es stellt sich heute für jedes Unternehmen die Frage, welche Supplier und welche Vertriebsketten mittel- und langfristig noch verfügbar sein werden. So haben aktuell viele KMU Probleme bestimmte Zukaufteile über ihre traditionellen Quellen termingerecht und in ausreichender Menge zu beschaffen. Ergänzend entstehen neue Anforderungen an diese Teile, z.B. hinsichtlich Qualifizierung, Ökologie, Fairness oder Nachhaltigkeit.Notwendigkeit
So gesehen ist es notwendig sich um die eigene Digitalisierung zu kümmern, selbst wenn das bewährte Geschäftsmodell noch gut funktioniert und Vertrauen genießt. Die eigenen Prozesse, die Organisation, die Vertriebs- und Beschaffungswege zu überdenken und hinsichtlich der neuen Anforderungen zu überprüfen bietet die Möglichkeit Optimierungen mit Hilfe der Digitalisierung zu entdecken und damit dem Wettbewerb eine Spur vorauszubleiben. Hiermit erst dann anzufangen, wenn entsprechende Aktivitäten der Konkurrenz sicht- und wirksam werden, kann sich als gefährliche Strategie erweisen. Es gibt für fast alles im Bereich der Digitalisierung kompetente Lösungsanbieter. Jedoch sind mir bislang noch keine funktionierenden umfassenden Standardlösungen bekannt. So individuell das eigene Geschäft ist, so individuell wird auch die Lösung sein. Digitale Transformation ist ein komplexes Thema. Jede Lösung muss individuell entwickelt und eingeführt werden. Sie basiert auf dem entwickelten Modell und ergänzenden Modifikationen, die durch die Digitalisierung möglich werden. Die digitale Transformation ist immer ein unternehmensweiter umfassender Prozess, der eine präzise Standortbestimmung mit genauer Analyse von Situation und Bedarf voraussetzt. Auf der anderen Seite lässt sich die hohe Komplexität dieses Prozesses in Einzelprojekte aufteilen, die schnell erste Ergebnisse zeigen können. Mit diesen Ergebnissen wird es möglich auch Skeptiker „ins Boot“ zu holen. Digitalisierung ist nur in zweiter Linie eine Frage der Auswahl der richtigen Technologie. In erster Linie ist sie eine Frage der menschlichen Veränderungsbereitschaft. Dieses darf an keiner Stelle übersehen werden. Um diese Veränderungsbereitschaft im Unternehmen zu erhalten ist es besser die Mitarbeiter bei der Entwicklung der Lösungen einzubinden, anstatt die Lösungen aufzuoktroyieren.Felder
Zu Beginn einer Digitalisierungskampagne ist zunächst eine Standortbestimmung erforderlich. Wo stehe ich, wo stehen meiner Wettbewerber, wie verändern sich die Märkte, was sind meine Ziele? Zu analysieren sind ggf. u.a.:-
- Marketing und Sales
- Entwicklung und Konstruktion
- Supply-chain
- Finanzen und Verwaltung
- Produktion
- Projektmanagement
- Aufbau- und Ablauforganisation.